Dienstag, 26. September 2017

[Rezension] "Aschenputtel und die Erbsenphobie" von Nina MacKay




Titel: Aschenputtel und die Erbsenphobie
Reihe: Hipster Märchen Reihe, Band 2
Autor: Nina MacKay
Verlag: Drachenmond Verlag
Seiten: 327
Preis: 14,90 €
Format: Softcover, Print
(31. August 2017)








Inhalt:


„Spieglein möchte, dass wir ihn ab sofort ‚Whistle-Blower‘ nennen“, unterbricht Rose meine Gedanken, „schon gehört?“



ALLE HAPPY ENDS SIND IN GEFAHR!



Reds Leben ist nicht gerade leichter geworden seit der Sache mit den verschwundenen Happy Ends und ihrer Reise nach Wonderland. Und nicht nur Red spürt die Nachwirkungen ihres letzten Abenteuers: Prinzessin Jasemin kocht vor Wut. Ein Krieg steht unmittelbar bevor! Red und ihrer Prinzessinnen-Gang bleibt keine Wahl – sie müssen die Hexen des Märchenwalds auf ihre Seite ziehen, denn die Angst vor der Märchen-Magie ist das Einzige, was die rachsüchtige Jasemin davon abhält, ins Land einzufallen.
Zumindest kann relativ bald eine Liste an möglichen Kandidaten erstellt werden, die für die Rolle des verlorenen Kindes, das den Krieg entscheiden soll, infrage kommen:
1) Robin Hood
2) Goldmarie
3) Gretel
4) Der verrückte Hutmacher
Nur leider kann Red nicht auf Evers Hilfe zählen, denn der möchte nach einem Zwischenfall Abstand zwischen sie beide bringen. Im Gegensatz zu Jaz, der hartnäckig daran arbeitet, Red von seiner Liebe zu überzeugen. Was ihm nicht so recht gelingen will, obwohl er nach Evers Verschwinden derjenige sein muss, der sie jede Nacht vor dem Fluch schützt. Doch dann naht die nächste Vollmondnacht … Willkommen im Club der nicht ganz so anonymen Fluchgeschädigten.



Meinung:


Nach dem Cliffhanger von Band 1, habe ich Monate lang auf Band 2 hin gefiebert und bin jedes Mal verzweifelt, wenn der Erscheinungstermin wieder nach hinten verschoben wurde. Vielleicht habe ich meine Erwartungen durch das Warten etwas hoch geschraubt. Jedenfalls lässt mich „Aschenputtel und die Erbsenphobie“ mit einem leicht unbefriedigten Gefühl zurück – was vielleicht auch einfach ein genialer Schachzug der Autorin ist, damit ich bis Band 3 wieder verzweifle. Da würde ich gerne Mal Snow auf dem Cover sehen!

Versteht mich nicht falsch, es ist ein gutes Buch, aber das worauf ich sehnlichst gewartet habe, ist nicht so richtig ins Rollen gekommen und irgendwann musste ich einsehen, dass das – zumindest in Band 2 – auch nicht mehr passieren wird. Meine gespaltene Meinung zum Buch hat mehrere Gründe.

Meine große Enttäuschung war, wie herzlos sich Red gegenüber Jaz verhalten hat und wie hartnäckig sie ihn konstant von sich gestoßen hat, bis ich an seiner geistigen Gesundheit gezweifelt habe, weil er weiterhin geschworen hat, er würde sie lieben. Red an sich ist ein sehr sympathischer  Charakter, da sie den ganzen Irrsinn im Märchenwald mit einer gewissen Ironie und einer ordentlichen Portion Sarkasmus anpackt. Aber durch ihr Verhalten gegenüber dem unglaublich attraktiven Captain James „Jaz“ Hook, der alles für sie tun würde, ist sie in meiner Achtung leider gesunken.

Natürlich kann ich ihre Motive besonders gegen Ende verstehen und es hätte mich auch nicht so sehr getroffen, wenn sie ansonsten immer wieder schwache Momente gegenüber Jaz gehabt hätte. Doch wenn sie diese hatte, hat sie sich innerhalb von Sekunden wieder sehr glaubhaft und heftig eingeredet, dass Ever ihre einzig wahre Liebe ist. Sie war so überzeugend, dass ich mittlerweile wirklich nicht mehr weiß, auf welchen Kerl ich setzen soll. Wenn es wirklich Ever ist, dann habe ich die Überleitung verpasst, bei der wir Leser unser Herz auch an Ever verloren hätten.

Mir ging es nämlich schon in Band 1 so, dass Red Ever anfangs nur süß und irgendwie lächerlich fand, weil er ein Hipster ist. Außerdem war er, bevor sie Jaz traf, immer ein bisschen zickig. Dann tauchte Jaz, aka sexiest pirate alive, auf der Bildfläche auf und Red konnte von der ersten Sekunde an keinen klaren Gedanken mehr fassen. Plötzlich aber war Jaz der Böse und Ever ihre große Liebe. Ich glaube, da habe ich was verpasst.
Aber die ein oder andere kleine Jaz und Red Szene konnte ich dann doch noch genießen, auch wenn sie dank Reds gigantischen Schutzschilden leider viel zu schnell wieder vorbei waren. Es ist als hätte sie sich hinter der Mauer verschanzt, die die Sieben Königslande von den Wildlingen trennt.


Quelle: Instagram "chiara.schnee"


Abgesehen von meinem leicht unbefriedigten Bedürfnis nach Jed Momenten (Meine Version um Red um Jaz zu shippen), war „Aschenputtel und die Erbsenphobie“ schon sehr unterhaltsam. Anfangs war der Witz im Schreibstil noch sehr dominant, aber mit voranschreitender Handlung wurde es dann unterschwelliger. Auch wenn die Prinzessinnen konstant dämliche Momente hatten, aber auch da sieht man deutlich eine – geistige – Entwicklung. Manchmal dachte ich mir schon, sie könnten das Ein oder Andere etwas ernster nehmen, aber damit kann ich leben, auch wenn ich ganz besonders Snow dringend eine Antiaggressionstherapie empfehlen kann. – Keine Sorge, ich liebe dich trotzdem, Snowflake.

Besonders begeistert war ich von den vielen neuen, verrückten und wirklich … vielschichtig kreierten Charakteren. Ich muss mich Nina MacKay wirklich anschließen, was Gretel angeht. Sie ist mein Liebling. Eine abgedrehte Power Frau, der ich mittlerweile alles zutraue, weil sie wunderbar gewitzt und ein bisschen wahnsinnig ist. Vielleicht kommt in Band 3 ja heraus, dass sie in ihren Meerschweinchen Flohtox über die Grenze schmuggelt? Alles möglich bei Gretel.

Cinder und Pan waren meine Rettung für romantische Momente. Die beiden sind wahnsinnig süß und Pan bin ich einfach deshalb verfallen, weil die lustigen Kerle immer mein Herz erweichen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Cinder jemals zu Prinz Charming gepasst haben soll. Gib dein Krönchen ab, Süße, und schnapp dir den Kerl in grünen Strumpfhosen! Ein Satz von dem ich niemals erwartet hatte ihn zu sagen – oder zu schreiben.

Es ist wieder alles ein bisschen schnell passiert; Erkenntnisse und neue Probleme flogen auf die Heldentruppe um Red wie Spieglein auf Jaz. Immer wieder wurde ich von Wendungen und Entwicklungen überrascht, die ich niemals hätte kommen sehen.

Die letzten circa hundert Seiten haben es mir besonders angetan, weil es zu einigen Komplikationen, Begegnungen und einem Showdown kam. Für das besonders dramatische Ende bekommt „Aschenputtel und die Erbsenphobie“ von mir Extrapunkte, auch wenn für meinen Geschmack die Verzweiflung und Dramatik ruhig noch etwas ausgereifter hätte sein können. Aber das liegt vor allem daran, dass ich mir davon gerne Überdosen verpasse. Mein Status ist da: Drama-Junkie. Abgerundet wurde das Ganze dann durch einen weiteren wirklich gelungenen Cliffhanger – wo schon die ganze Szene ein einziger Cliffhanger ist. Wer also die Hoffnung hat, Band 2 würde seine Leser etwas entspannter zurücklassen … der sollte vor dem Lesen noch einmal tief durchatmen.



Fazit:


[4/5 Sterne] 💖💖💖💖 

... Weil Jaz so schlecht behandelt wurde. Allein dafür gibt es einen ganzen Stern Abzug. Ich hoffe wirklich, dass das in Band 3 nicht mehr so extrem ist - Vielleicht alles Taktik um mich im weiteren Verlauf mit mehr Red und Jaz Drama zu versorgen? Das würde mir gefallen! Ich werde allerdings noch mal in Band 1 nachlesen, ob ich die Liebe zu Ever vielleicht einfach bewusst überlesen habe, weil mein Herz schon für immer an Jaz verloren war. Vielleicht kann mir aber auch einer von euch weiterhelfen bei dem großen Fragezeichen, das über meinem Kopf schwebt, wenn ich an Red und Ever denke. 



Die Hipster Märchen Reihe:

Band 1: Rotkäppchen und der Hipster Wolf
Band 2: Aschenputtel und die Erbsen-Phobie
Band 3:
Band 4:



















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen