Montag, 23. April 2018

[Rezension] "Schattenorden 1.1 - Entscheidungen" von Dana Müller-Braun & Vivien Summer



Titel: Schattenorden 1.1 - Entscheidungen
Reihe: Schattenorden
Autor: Dana Müller-Braun; Vivien Summer
Verlag: Bittersweet
Seiten: 148
Preis: 1,99 €
Format: ebook
(18. April 2018)










Inhalt:

**Gegensätze im Blut vereint**  

Die Zwillingsschwestern Laya und Kija könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Laya wie das Abziehbild eines perfekten Internatstöchterchens wirkt, kleidet sich Kija gerne komplett in schwarz und ist die Rebellin schlechthin. Das, was sie trennt, ist jedoch auch das, was sie vereint: die Abstammung von zwei ägyptischen Göttern, die sich seit Jahrhunderten bekriegen, aber zusammenarbeiten müssen – Nephtys, der Göttin des Guten, und Osiris, dem Gott des Jenseits. Allen Vorzeichen zum Trotz sind die Schwestern jedoch seit jeher ein Herz und eine Seele. Bis der Moment kommt, in dem ihre Ausbildung beginnt und sie sich für eine Seite entscheiden müssen…



Meinung:


Mit den ägyptischen Göttern lösen die Autorinnen den langen Trend der Griechen ab und nehmen den Leser mit in die Dunkelheit. Der Prolog wirft noch viele Fragen auf, hat mich vor allem etwas verwirrt mit vielen Namen und Bezeichnungen, den Hintergründen, aber keine Panik: Man versteht es mit der Geschichte besser.

Der Kontrast zwischen den beiden Protagonistinnen, den Zwillingen Laya und Kija, wird gleich zu Beginn klar. Eine ist ordentlich und sauber, die andere chaotisch und rebellisch. Kija tritt mit der Entscheidung, die sie völlig unerwartet trifft, eine ganze Lawine an Emotionen und Folgen los, mit denen die beiden ab jetzt klarkommen müssen.

Laya und Kija sind nicht einfach zu beschreiben. Sie sind völlig unterschiedlich, oder zumindest denken sie das, bis sie getrennt werden. Was zwar auf den ersten Blick etwas inkonsistent wirkt, finde ich schlussendlich jedoch sehr schön: Dadurch, dass sie getrennt werden, müssen beide lernen ohne einander ein eigenes Leben zu leben. Sie können sich nicht mehr ergänzen und müssen ihre eigene Vielschichtigkeit entdecken. Zwischendurch waren die Emotionen und Ansichten der beiden – gerade was ihren Zwist angeht – etwas anstrengend und unverständlich. Vieles könnte sich einfach klären, wenn sie miteinander reden würden, aber in einer Situation wie dieser waren die beiden noch nie, und müssen wohl erst lernen damit umzugehen. Weder Kija noch Laya sind perfekt, im Gegenteil, aber ich bin wirklich gespannt wie die zwei sich noch entwickeln werden.

Handlungstechnisch war ich ein bisschen enttäuscht: Es doppelt sich viel, da Laya und Kija in der Einführung in die Geschichte und den ersten Tagen des Internats fast das Gleiche erleben. Der Auftakt des Serials schleicht sich an wie der Anfang eines Romans, was für das gewählte Format irgendwie nicht so ganz funktionieren will. Denn all zu viel Spannung gibt es in Episode 1 noch nicht. Die Zwillinge finden sich noch in der neuen Situation zurecht, auch wenn es zum Schluss hin einen kleinen Knall gibt, der Fragen aufwirft.


Quelle: Instagram "chiara.schnee"


Mit 148 Seiten und zwei Sichten sind die Kapazitäten der Episode hier eindeutig beschränkt, aber ich bleibe optimistisch: Die Grundidee ist vielversprechend, Laya und Kija haben viel Raum für Charakterentwicklung und es werden ein paar Brotkrumen gestreut, welche Dinge noch auf uns zukommen könnte. Die etablierten Regeln innerhalb des Schattenordens scheinen nämlich nicht so ganz auf die Zwillinge zuzutreffen.

Ganz wichtig immer (zumindest für mich): Die Jungs der Geschichte. Da es zwei Protagonistinnen gibt, hat es – Zum Glück!!! – auch zwei männliche Gegenstücke.

Die rebellische Kija trifft auf Lawren, der mehr Dunkelheit in sich trägt, als selbst ein Asarys (Schattenhüter, die Bösen) in sich tragen sollte. Er gehört zu der Gruppe, die Kija aufnimmt, hat aber eindeutig ein Problem mit dem "kleinen Mischblut" und ist dementsprechend charmant. Dennoch Lawren, habe ich dich durchschaut. Seien wir doch ehrlich: Kija ist nicht wie du erwartet hast und das lässt dich nicht mehr los. Außerdem verspricht gerade die Dunkelheit in Lawren, die ihn von anderen fernhält, einiges an Potenzial für die Story, da ich natürlich hoffe, dass Kija diejenige welche wird, die eben genau damit umgehen kann.

Dann haben wir Laya und ihren Asarys Coen, der seine Nase überall reinsteckt und irgendwas zu suchen scheint. Er bleibt eher geheimnisvoll, ist etwas provokanter und nicht so fies wie Lawren, bekommt leider auch weniger Auftritte. Aber auch sein Verhalten lässt Möglichkeiten für die Fortsetzungen offen. Am besten gefällt mir an den beiden, das Potenzial ihrer Beziehung: Immerhin sind Liebesbeziehungen zwischen Asarys und Nephtys weniger als nicht gerne gesehen und inoffiziell schon beinahe verboten. Na und was soll ich sagen: Verboten macht immer am meisten Spaß!

Der große Knall am Ende bleibt leider aus. Es gibt einen kleinen Schock, die Dinge spitzen sich zu, aber was schließlich passiert wirkt nicht so schockierend wie es sein könnte.



Fazit:

Schattenorden verfolgt eine interessante Idee, ist teilweise aber verwirrend und die Handlungsstränge der Protagonistinnen haben sich stark geähnelt in ihren Grundzügen. Hier könnte es den Fortsetzungen guttun auch ergänzend zu wirken und nicht addierend (Nein, keine Mathe). Der Auftakt kommt noch nicht so richtig in Schwung, aber sowohl die weiblichen und männlichen Hauptfiguren als auch die Grundidee sind vielversprechend und interessant. Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist flüssig, gut zu lesen und amüsant. Da mit 1.1 der Einstieg gelegt wurde, geht 1.2 dann hoffentlich in der Geschichte voran. Ich bleibe optimistisch, da meine Hauptschwierigkeiten mit der Episode im Format lagen. Wäre es ein Roman, würde dieser Einstieg gut passen, denn er ist für alles Weitere einfach notwendig. Nur einzeln gewichtet, ergibt alles zusammen für mich


[3/5 Sterne]. 💖💖💖


Viele liebe Grüße
eure Chiara 😉💗


~*~

Ich habe das Buch über ein Gewinnspiel von Bittersweet gewonnen und als Leseexemplar bekommen. Da ich keine Ahnung habe, ob es zählt tue ich es einfach mal:

Hiermit kennzeichne ich diesen Beitrag als Werbung, da mir das Buch als Gewinn eines Gewinnspiels vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Die Bewertung blieb mir selbst überlassen.

~*~

2 Kommentare:

  1. Liebe Chiara

    Danke für die ehrliche Rezension. Ich werde die Episode sicherlich lesen, warte aber erst ab, bis ein paar Teile davon erschienen sind, damit ich nicht dieses komische Gefühl betreffend das Format haben werden ;-)

    Dana Müller-Braun liebe ich seit ihrer Königlich-Reihe, daher bin ich schon gespannt auf das neue Werk.

    Liebe Grüsse
    Katy

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    1. Liebe Katy,

      das ist sicherlich eine gute Idee. Ich darf Episode 2 und 3 schon testlesen und muss sagen, es lohnt sich wirklich dran zu bleiben. Von Dana Müller-Braun habe ich leider sonst noch nichts gelesen, weil ich wegen böser Cliffhanger Warnungen warten werde bis auch Band 4 von "Königlich" erschienen ist.


      Liebe Grüße
      Chiara

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